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Poesiealbum 242

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Schläfriges Sonett

Heute Nacht mit dir zu schlafen, gibt es einen guten Grund,
dass die Zeiten nämlich krank sind und wir beide sind gesund.
Einundzwanzig Finger bringen unsre Haut zum Singen und
die Quadriga deiner Lippen öffnet sich für meinen Mund.

Von der Stirne langsam abwärts oder aufwärts von den Zehen
Taste ich zu deiner Mitte und bleib lange davor stehen.
Dir genügt es, mich zu spüren, mir genügt es, dich zu sehen.
Wie zwei Abendwinde sind wir, die sich ineinander drehen.

Was hier zählt, ist nicht Berechnung. Eins und eins war einmal drei.
Jetzt ist leer das Kinderzimmer, also lass den Habicht frei,
dass er aufsteigt durch das Fenster bis zum Mond mit seinem Schrei
und ich spüre seine Krallen auf dem Schulterblatt dabei.

Eins und eins ist eins geworden und fällt müde in die Kissen.
Wenn du vor mir einschläfst, Liebste, werd ich länger dich vermissen...

(c) Henry-Martin Klemt